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Verben · Verbs

Für Verben (englisch: verbs) sind mehrere deutsche Bezeichnungen gängig: "Zeitwörter", "Tätigkeitswörter", "Tuwörter". Man sollte sich nicht von dem Vorwurf ins Bockshorn jagen lassen, vor allem das Tuwort sei ein kindlicher, gar primitiver Ausdruck, den es zu meiden gelte: Er ist es keineswegs, schließlich könnte das vermeintlich bessere Zeitwort leicht an Zeit- und Frequenzadverben wie gestern, immer etc. denken lassen und somit viel eher zu Verwechslungen führen. Doch auch die Begriffe Tätigkeitswort und Tuwort sind nicht präzise, da Verben nicht nur Tätigkeiten ausdrücken, sondern auch Zustände.

Die folgenden Erläuterungen verfolgen nicht das Ziel, den Leser zu einem Hobby-Linguisten zu machen, vielmehr bieten sie das nötige Handwerkszeug, um die Grammatik des Verbs besser verstehen und Wörterbücher besser nutzen zu können.

1. Transitive vs intransitive Verben · Transitive vs intransitive verbs

Wörterbücher kennzeichnen Verben meist mit Kürzeln wie vi für 'intransitive Verben' und vt für 'transitive Verben'. Transitive Verben können ein Akkusativobjekt haben, intransitive nicht. Beispiel: Man kann ein Problem, einen Sachverhalt etc. bedenken und überdenken (transitiv), aber man kann es bzw. ihn nicht nachdenken oder grübeln (intransitiv), man kann nür nachdenken oder grübeln (ohne Objekt). Wichtig ist die transitive bzw. intransitive Eigenschaft eines Verbs deshalb, weil manche deutschen und englischen Verben zwar beide Eigenschaften haben, aber die wörtliche Übersetzung eines deutschen Verbs im Englischen keineswegs dieselben Eigenschaften haben muß. Beispiele:

...

2. Kausative & faktitive Verben · Causative verbs

Zu einer Gruppe intransitiver Verben gibt es transitive Gegenstücke, die ein Veranlassen oder Bewirken des Zustandes ausdrücken, den die intransitiven Verben beschreiben. Ein Beispiel ist das Verbenpaar trinken und tränken: "Ich tränke eine Kuh, veranlasse diese also zu trinken." (Manche Linguisten konstruieren noch die Unterkategorie der faktitiven Verben, d. h. der Verben des Bewirkens, die eine unmittelbare Herbeiführung des vom intransitiven Verbs bezeichneten Zustands ausdrücken: "Ich fälle Bäume, diese fallen sofort.")
    Kausative Verben sind im Deutschen keine produktiven und transparenten grammatischen Formen mehr, das heißt: Es heute keine Mechanismen mehr gibt, um nach Belieben neue kausative Verbformen zu bilden. Es gibt also nur eine begrenzte und nicht erweiterbare Anzahl solcher Verben, und das gilt auch fürs Englische:

  • fallen – fällen
  • fließen – flößen
  • liegen – legen
  • saugen – säugen
  • schwimmen – schwemmen
  • sinken – senken
  • sitzen – setzen
  • stinken – stänkern
  • trinken – tränken
  • wachen – wecken
  • winden – wenden
 
  • fall – fell
  • lie – lay
  • rise – raise
  • sit – set

Daneben gibt es viele Verben, in denen beide Formen vereinigt sind, z. B. trocknen oder zerbrechen: "Er zerbrach den Krug" – "Der Krug zerbrach."

3. Handlungs- vs Zustandsverben · Action vs stative verbs

Keineswegs alle Verben drücken Handlungen aus, etliche beschreiben nur Zustände.

Fortsetzung folgt.


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